Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist eine Verordnung der Europäischen Union, die am 25. Mai 2018 in Kraft getreten ist und das Ziel verfolgt, den Schutz personenbezogener Daten von natürlichen Personen zu stärken. Sie gilt in allen EU-Mitgliedstaaten unmittelbar und setzt ein einheitliches Datenschutzrecht in Europa durch. Die DSGVO ist insbesondere im Kontext von Künstlicher Intelligenz (KI) von großer Bedeutung, da viele Anwendungen der KI personenbezogene Daten verarbeiten.
Die DSGVO definiert personenbezogene Daten als alle Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person beziehen. Dazu gehören beispielsweise Namen, Adressen, E-Mail-Adressen, IP-Adressen oder auch Daten über das Nutzerverhalten in Online-Diensten. Im Rahmen von KI-Systemen, die beispielsweise Gesichtserkennung, Sprachassistenz oder prädiktive Analysen durchführen, fallen diese Daten regelmäßig unter den Anwendungsbereich der DSGVO.
Ein zentraler Grundsatz der DSGVO ist die Rechtmäßigkeit der Datenverarbeitung. Unternehmen müssen eine rechtliche Grundlage für die Verarbeitung personenbezogener Daten nachweisen, wie etwa die Einwilligung der betroffenen Person, die Erfüllung eines Vertrags oder die Wahrung berechtigter Interessen. Für KI-Anwendungen bedeutet dies, dass die Datenerhebung und -verarbeitung transparent und nachvollziehbar sein müssen. Betroffene Personen haben das Recht, Auskunft über die sie betreffenden Daten zu verlangen, diese zu berichtigen oder deren Löschung zu fordern.
Die DSGVO sieht auch umfassende Pflichten für die Verantwortlichen der Datenverarbeitung vor. Dazu gehören die Umsetzung geeigneter technischer und organisatorischer Maßnahmen (TOMs) zur Sicherstellung des Datenschutzes, die Durchführung von Datenschutz-Folgenabschätzungen für risikobehaftete Verarbeitungen sowie die Meldung von Datenschutzverletzungen an die Aufsichtsbehörden. Für KI-Systeme, die automatisierte Entscheidungsfindungen treffen, gelten besondere Anforderungen an Transparenz und Nachvollziehbarkeit.
Die Einhaltung der DSGVO ist nicht nur eine rechtliche Pflicht, sondern auch ein wichtiger Faktor für das Vertrauen von Kunden und Nutzern in KI-Technologien. Unternehmen, die die Vorschriften der DSGVO einhalten, können ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und Risiken im Zusammenhang mit Datenschutzverstößen minimieren.